Bis zur Fertigstellung der Burgunterführung 1957 führte die Bundesstraße 25 den gesamten Verkehr von Würzburg über Nördlingen durch die Nördlinger Straße, den Marktplatz, die Donauwörther Straße und durch das Märker-Zementwerk in Richtung Donauwörth und Augsburg. Stunden dauerte es oft, bis sich nach schwierigsten Rangiermanövern die Lastwagen, die damals teilweise sogar noch zwei Anhänger mit sich führten, durch das “Nadelöhr” beim “Schwarzkopfhaus” aneinander vorbeigezwängt hatten.
Nördlinger Straße Nr. 8
Erbaut wurde das Gebäude von dem Oberamtmann Friedrich von Hersperg. 1748 erwarb es der Amtspfleger “Kammer Rath I.P. Rehm”. Darauf deutet die Inschrift und ein Wappen über dem Rundbogen-Portal auf der Ostseite hin.
Unter den älteren Harburgern ist das Gebäude noch als “Schwarzkopf-Haus” bekannt. Bereits vor der Jahrhundertwende betrieb zuerst Johann Schwarzkopf, dann Friedrich Schwarzkopf eine “Specerei-Handlung und Conditorei mit Kaffeestube”. Später wurde noch um die früher notwendige Erlaubnis zum Spirituosen-Ausschank nachgesucht.
Angegliedert wurde auch ein Handel mit Briketts sowie für einige Zeit (ab 1926) eine Tankstelle, die sich vor dem Treppenaufgang an der Giebelseite befand. Heute schmückt dort ein kleiner Brunnen das Ortsbild. Im 1. Weltkrieg rief die “Agentur der Bayer. Handelsbank - Schwarzkopf” zu Kriegsanleihen auf. Bis 1949 deuteten die Initialen F.G. auf einem eisernen Geländer am Treppenaufgang auf einen weiteren früheren Besitzer, den Konditor Friedrich Gruber, hin.