Mittwoch, 30. Oktober 2024
Bürgermeister Christoph Schmidt hatte traditionell zum Waldbegang des Stadtrates und der Stadtwaldbeauftragten eingeladen. Unter Leitung von Forstoberrat Martin Braun und Revierförster Tim Greis wurde die Situation des Harburger Stadtwaldes an drei Waldorten vorgestellt. Mit anwesend war auch der langjährig für den Harburger Stadtwald zuständige Revierförster, der zum 01.09.2024 in den Ruhestand getreten ist, Herr Werner Diemer.
Begonnen wurde in der Waldabteilung Pretschen in Mauren. Dieser Bereich ist stark von ausfallenden Eschen-Beständen aufgrund des Eschentriebsterbens betroffen. Hier soll in der Einschlagsaison 2024/2025 eine Abholzung des absterbenden Eschenstangenholzes vorgenommen werden. Die Flächen müssen zeitnah wieder in die Bestockung gebracht werden. Dazu wird nach dem Einschlag der Eschen eine Eichenkultur (Stieleiche) mit beigemischtem Edellaubholz (Linde, Vogelkirsche, Elsbeere) angepflanzt.
Der weitere Weg führte in die Abteilung Gerstmeierau in Mauren. Bedingt durch das Eschentriebsterben mussten während des letzten Winterhalbjahrs ebenfalls viele kranke Eschen gefällt werden. Die hierdurch entstandenen Lücken und Kahlflächen schließen sich teilweise mit Naturverjüngung, also durch das natürliche Nachwachsen von Bäumen; hier vor allem durch die Buche. Auf einer weiteren Teilfläche wurde nach der Abholzung bereits mit Weißtanne aufgeforstet.
Die Naturverjüngungsfläche steht jedoch unter hohem Verbissdruck durch das Rehwild. Wie damit zukünftig umgehen ist, war die Frage und wurde vor Ort erörtert.
Der Abschluss im Wald fand in der Abteilung Gschlatt in Ebermergen statt. Durch Sturmereignisse und den Borkenkäferbefall in den vergangenen Jahren bestand hier schon länger die Gefahr der vorzeitigen Auflösung des Bestandes. Der Revierförster erläuterte den Teilnehmern hier an einem Musterbestand das Thema Waldumbau eines ehemaligen Fichten-Altbestandes. Im westlichen Bereich des Bestandes erfolgte bereits vor einigen Jahren ein Tannenvoranbau. Die Buche verjüngt sich natürlich im Bestand, hat jedoch mit hohem Verbissdruck zu kämpfen. 2022 erfolgte ein planmäßiger Einschlag im mittleren Teil des Bestandes. Das Auspflanzen der noch unverjüngten Teilflächen erfolgte mit Stieleiche. In Teilbereichen wurden Fichten und Douglasien gepflanzt. In den sonnigen Randbereich an den Wegen wurden seltene, lichtbedürftige und weniger konkurrenzkräftige Baumarten, wie z.B. Wildobstarten, Vogelkirsche und Elsbeere eingebracht. In den kommenden Jahren wird der Fokus auf die Pflege und den Erhalt der Kulturen gelegt.
Bei der abschließenden Zusammenkunft dankte Herr Bürgermeister Schmidt dem in den Ruhestand getretenen Revierförster, Herrn Werner Diemer für die langjährige sehr gute Zusammenarbeit und überreichte ein kleines Präsent seitens der Stadt Harburg.
Text: Wolfgang Stegmüller / Bild: Sandra Exner-Niebergall